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DIE FRAU IM ISLAM
Die Bedeutung von Mekka begründet sich im Propheten
Abraham
(nach Muhammad Hussain Haikal: "Das Leben Muhammads")
Abraham wurde im heutigen Irak als Sohn eines Tischlers,
der vom Volk angebetete Götzenbilder herstellte und
verkaufte, geboren. Es wurden damals die Sonne, der Mond
und der Abendstern (Venus) verehrt. Als er heranwuchs,
begann er sich gegen die Vergötterung von Holzstücken zu
widersetzen und wurde damit für das Geschäft seines
Vaters zum Problem. (Koran 21:62-63 und 6:76-79)
Abraham's Forderung nach Zerstörung des Götzendienstes
kam bei seinem Volk schlecht an. Er wurde ins Feuer
geworfen, doch Gott rettete ihn daraus. Er zog daraufhin
mit seiner Frau Sara nach Palästina und von dort nach
Ägypten, wo ihm der Amlekiter-König die schöne Sara
streitig machte. Nach einem Traum des Königs gab dieser
Sara wieder an Abraham zurück und beschenkte ihn
zugleich mit Gütern und einer Sklavin namens Hadschar.
Als Sara nach langer Ehe mit Abraham noch kein Kind
geboren hatte, drängte sie ihn, Hadschar beizuwohnen.
Dies tat er, und es dauerte nicht lange, bis sie ihm
Ismael gebahr. Als Ismael zum Jüngling herangewachsen
war, wurde auch Sara schwanger und gebar Isaak.
Die berühmte Geschichte des Opfers Abrahams ist
kontrovers und auch in der islamischen Tradition
dichterisch vielfach ausgeschmückt worden. Es geht um
die Unterwerfung unter den Befehl Gottes bis zum
äussersten und der vollständigen Fügung in Seine
Anordnung. Der Koran beschreibt dies in den Versen
37:102-107. Die islamische Tradition sagt, der zu
opfernde Sohn sei Ismael gewesen, während die Juden und
damit auch die Christen von Isaak sprechen. Die Tora
(1.Mose 22:2) erwähnt den "einzigen Sohn", womit nur der
Erstgeborene in der Zeit vor der Geburt des zweiten
Kindes in Frage kommt. Auch der Koran erwähnt den Namen
des Sohnes nicht, und im Koran (37:112) wird Abraham die
Geburt Isaaks erst nach dem Opfer seines ersten Sohnes
Ismael verkündet. Gemäss islamischer Tradition ereignete
sich die Opfergeschichte auf dem Berg Minna in
Innenarabien (Hedschas) bei Mekka.
Isaak wuchs an der Seite Ismaels heran, und des Vaters
Zuneigung war für beide gleich stark. Diese Gleichheit
zwischen ihrem Sohn und dem Sohn Hadschars, die ihre
Sklavin und nicht ihre Vertraute war, verärgerte Sara.
Als sie sah, dass Ismael seinen Bruder schlug, wollte
sie nicht mehr mit Hadschar und deren Sohn
zusammenleben. Abraham merkte, dass das Leben nicht
angenehm sein konnte, solange beide Frauen an einem Ort
waren. Deshalb zog er mit Hadschar und Ismael in
Richtung Süden, bis sie das Tal erreichten, in dem heute
Mekka liegt. Zu den Jahreszeiten, da die Karawanen
zwischen dem Jemen und Asch Scham Rast machten, diente
dieses Tal als Lagerplatz. In der übrigen Zeit war es
ganz oder nahezu verlassen. Abraham liess Ismael und
dessen Mutter mit genügend Lebensvorräten dort zurück.
Hadschar baute eine Hütte aus Zweigen, in der sie mit
ihrem Sohn wohnte, und Abraham kehrte dorthin zurück,
von wo er gekommen war.
Als Wasser und Proviant zu Ende gegangen waren,
unternahm Hadschar einen Erkundungszug in ihrer
Umgebung, bei dem sie aber nichts fand. Sie rannte bis
ans Ende des Tals auf der Suche nach Wasser, und sie
hielt - gemäss Überlieferung - in ihrem Lauf zwischen As
Safa und Al Marwa nicht inne, bis sie nach siebenmaligem
Hin- und Herlaufen zu ihrem Kinde zurückkehrte.
Verzweifelt versuchte sie, sich mit ihrem Misserfolg
abzufinden. Da scharrte Ismael mit seinem Fuss den Boden
auf, und Wasser sprudelte daraus hervor. Sie löschten
ihren Durst, und Hadschar fasste die Quelle ein, so dass
sie sich nicht im Sand verlieren konnte. Beide blieben
dort, und die Araber kamen auf ihren Reisen zu ihnen und
gaben ihnen Güter, die ihnen zum Leben reichten, bis die
nächste Karawane ankam.
Das hervorströmende Wasser veranlasste einige Stämme,
sich in seiner Nähe niederzulassen. Dschurhum war der
erste Stamm, der dort sesshaft wurde, und in einigen
Berichten wird behauptet, er sei dort schon vor der
Ankunft Hadschars und Ismaels gewesen. Nach anderen
Überlieferungen liess er sich jedoch erst nieder, als
“Zamzam” (so wird diese Quelle genannt) entsprang und
das Leben in diesem öden Tal ermöglichte.
Ismael wuchs heran und heiratete ein Mädchen von
Dschurhum. Er lebte mit ihm und dem Stamm der Dschurhum
an diesem Ort, an dem das “Baitul Haram” (die Kaaba)
errichtet wurde, um das später Mekka entstand.
Es heisst, Abraham habe Sara eines Tages um Erlaubnis
für einen Besuch Ismaels und dessen Mutter gebeten. Sie
gab ihre Zustimmung, und er trat die Reise an. Abraham
fand das Haus seines Sohnes und fragte dessen Frau nach
ihm. Sie sagte: "Er ging auf die Jagt von der wir
leben." Da fragte Abraham, ob sie Speise und Trank für
ihn habe, und sie verneinte. Bevor er die Rückreise
antrat, sagte er zu ihr: “Wenn dein Gatte kommt, so
übermittle ihm meine Grüsse und folgende Nachricht für
ihn: ‚Ändere die Schwelle deines Hauses‘.” Als sie
Ismael die Botschaft seines Vaters ausgerichtet hatte,
sprach er ihr die Scheidung aus und heiratete ein
anderes Mädchen vom Stamm der Dschurhum, nämlich Bint
Mudas Ibn Amr. Als Abraham einige Zeit später erneut zu
einem Besuch seines Sohnes kam, behandelte ihn diese
Frau gastfreundlich und erwies ihm Ehre. Als er ging,
bat er sie, ihren Gatten von ihm zu grüssen und ihm zu
sagen: "Die Schwelle deines Hauses ist nun gerade."
Ismael wurde aus dieser Ehe zwölf Söhne geboren, welche
die Väter der späteren Araber wurden.
Abraham und Ismael legten die Fundamente des Baitul
Haram (Kaaba). (Siehe Koran 3:96-97 und 2:125-127). Es
soll ein Ort werden, wo die Menschen in Sicherheit den
Einen Gott anbeten können. Die uns bekannte Geschichte
berichtet nichts darüber, warum und wie später die
Araber trotz der Bemühungen Abrahams und der gebauten
Kaaba wieder zum Heidentum zurückkehrten. Es wird
angenommen, dass die Sabäer (Saba, Jemen) grossen
Einfluss in Arabien hatten und so ihren Sternenkult (v.a.
Sonne, Mond und Abendstern) durchsetzten (siehe auch die
Geschichte von Salomon und der Königin von Saba). Es
wird berichtet, dass etliche Propheten erschienen - z.B.
Hud, Salih, Schuaib und andere - die aber in ihrem
Aufruf, nur den Einen Gott zu verehren, erfolglos waren.
Der Koran bemerkt hierzu: "Und Wir pflegten nicht eher
zu strafen, bis Wir einen Gesandten geschickt hatten"
(17:15). Jedenfalls war die Kaaba auch während des
Heidentums ein heiliger Platz und eine Pilgerstätte.
Langsam wurde Mekka zu einer Stadt mit einer blühenden
Wirtschaft zur Zeit der Geburt des Propheten Mohammed.
Vermutlich stand sie unter dem ständigen Einfluss
jüdischer, christlicher, sabäischer (Jemen) und
zaratustrischer (Persien, Mazdaglauben) Frömmigkeit.
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